Kommentierte Bibliographie zur Parapsychologie
von Dr. Torsten Passie


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Vorwort
In dieser Bibliographie haben nur deutsch- und englischsprachige Werke Aufnahme gefunden, die sich in wissenschaftlicher Weise mit parapsychologischen Phänomenen beschäftigen, Übersichten liefern oder geeignet sind, geschichtliche Entwicklungen und Hintergründe darzustellen.
Natürlich trägt die Auswahl aus ca. 1200 Büchern mit wissenschaftlichem Anspruch den Stempel des Autors. Aber ich war bemüht den größten Teil dieser Bücher persönlich in Augenschein zu nehmen und eine für den wissenschaftlichen Zugang sinnvolle Auswahl zu treffen. Hierzu ist erwähnenswert, daß die deutschsprachige wissenschaftliche Literatur nicht ausgereicht hätte um eine relevante Anzahl Bücher zu besprechen. Von daher wurden in die Bibliographie vorwiegend englischsprachige Werke aufgenommen. Diese enthalten jedoch vom wissenschaftlichen Standard her ausgesprochen hochwertige Abhandlungen/Darstellungen und wichtiges historisches Material. Auch kritische Bücher zum Thema habe ich aufgenommen und vorurteilslos besprochen.
Hinzuweisen ist darauf, dass der letzte Absatz jeder Besprechung eine Art zusammenfassende Kurzeinschätzung enthält und somit zur schnellen Orientierung dienen kann.
Wer an einer vollständigeren bibliographischen Erfassung - mit allerdings deutlich kürzerer Kommentierung - der parapsychologischen Literatur interessiert ist, sei auf die ausgezeichnete Bibliographie der Parapsychologin Rhea White verwiesen, die gegen Ende dieser Bibliographie besprochen ist .
 
kommentierte Bibliographie
der aktuellen wissenschaftlichen Literatur


Albertson, Maurice, Dan S. Ward und Kenneth P. Freeman (Eds.)
Paranormal Research.
Fort Collins, CO: Rocky Mountain Research Institute 1988. Leinen. 1016 S.
ISBN 0-317-91341-7
Dieser umfangreiche Band enthält Referate und Berichte, welche auf der "Ersten Internationalen Konferenz über paranormale Forschung" 1988 in Colorado (USA) gehalten wurden. Die Veranstalter der Konferenz machten es sich zur Aufgabe, neue Methoden der Sammlung und Analyse von Daten zu entwickeln wie auch zukünftige Forschungen zu entwerfen und zu koordinieren. Dieses Treffen von Parapsychologen aus aller Welt (vor allem aus den USA) hatte als thematische Schwerpunkte: Grundsätzliches zum Paranormalen; Psychologische Forschung; Reinkarnation und Leben nach dem Tode; Unkonventionelle Heilmethoden; Psychokinese und Energieprojektion; Außerirdische Einflußnahme u.a. Alle Aufsätze, Berichte und Referate versuchen wissenschaftlichen Ansprüchen gerecht zu werden und sind dementsprechend abgefaßt. Trotzdem der Band insgesamt einen etwas aufgesplitterten Eindruck macht, stellt er vielgestaltige Forschungsrichtungen und -projekte vor und liefert damit einen repräsentativen Einblick in die gegenwärtigen Forschungsbemühungen der Parapsychologie.


Bauer, Eberhard und Walter von Lucadou
Psi - was verbirgt sich dahinter? Wissenschaftler untersuchen
parapsychologische Erscheinungen. Freiburg: Herder 1984. Kartoniert. 156 S.
ISBN 3-451-08150-4
Dieser kleine Sammelband enthält Aufsätze zu verschiedenen Themenkomplexen. Nach einem informativen Bericht über die Forschung zur außersinnlichen Wahrnehmung (ASW) folgt eine historische Skizze der ersten parapsychologischen Gesellschaft, der "Society for Psychical Research". Weitere Themen sind das Verhältnis von Parapsychologie und Physik sowie die "Überlegungen eines Literaturwissenschaftlers zur Parapsychologie". Auch der Nestor der deutschen Parapsychologie, Professor Hans Bender, ist mit einem kurzen Beitrag zur "Spuk-Forschung" vertreten. Insgesamt ein informatives Bändchen, das kurzgehaltene Einblicke in die Forschung vermittelt.
 

Prof. Hans Bender bei telepathischen Experimenten (ca. 1960)
Bender, Hans (Hrsg.)
Parapsychologie. Entwicklung, Ergebnisse, Probleme. 5. Auflage

Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1980. Leinen. 870 S.
ISBN 3-534-00628-3
Dieser umfangreiche Reader hat schon die 5. Auflage erreicht und kann immer noch als eine Standard-Textsammlung zur wissenschaftlichen Parapsycholgie gelten. Die Sammlung ist in 9 größere Kapitel untergliedert. Beginnend mit Texten zur Geschichte parapsychologischer Phänomene in der Antike, reicht die Thematik der folgenden Kapitel bis zur philosophischen Bedeutung parapsychologischer Erkenntnisse für unser heutiges Weltbild. Andere Kapitel beschäftigen sich mit der qualitativen und quantitativen Erforschung solcher Phänomene und den Beziehungen zwischen Tiefenpsychologie und Parapsychologie. Der Herausgeber hat sich bemüht, die repräsentativen Texte zu den jeweiligen Themen zusammenzustellen und hat jedes Kapitel mit einer kurzen Einleitung versehen. Die Zusammenstellung ist tatsächlich repräsentativ und vermittelt einen guten Überblick über Geschichte und Stand (bis 1965) der parapsychologischen Forschung. Sie sollte jedem Interessierten zur Verfügung stehen.
Ich möchte noch darauf hinweisen, daß die Wissenschaftliche Buchgesellschaft in ihrem neuen Katalog (1993) einen Fortsetzungsband dieser Textsammlung angekündigt hat. Dieser, unter der Redaktion von Eberhard Bauer und Hans Bender, mit dem Titel "Parapsychologie" erscheinende Band stellt dann repräsentative Texte aus den Jahren 1966 - 1990 vor.
 
  Benz, Ernst
Parapsychologie und Religion.
Freiburg: Herder 1983. Kartoniert. 127 S.
ISBN 3-451-08025-7
Das Büchlein enthält eine Sammlung von Aufsätzen des bekannten Marburger Theologen und Religionswissenschaftlers Ernst Benz. Im ersten dieser Aufsätze versucht er, Verbindungslinien von Parapsychologie und christlichem Glauben aufzuzeigen. In profilierter Weise kann er zeigen, wie in den Schriften des Alten und Neuen Testaments von heutzutage als parapsychologisch angesprochenen Phänomenen berichtet wird. Diese Phänomene wurden als der raumzeitlichen Sphäre übergeordnet erachtet und einer göttlichen Einwirkung zugesprochen. Außerdem erörtert der Autor in kritischer und kompetenter Weise die Möglichkeiten und Grenzen der Beziehungen von christlichem Glauben und parapsychologischer Forschung. Ein weiterer Aufsatz behandelt kritisch das Verhältnis von christlicher Mystik und den von psychedelischen Drogen ausgelösten religiösen Erfahrungen. In den letzten beiden Aufsätzen beschäftigt sich der Autor mit Besessenheitsphänomenen als Grundformen religiöser Erfahrung. Das Buch ist sachlich, kompetent und verständlich geschrieben: Lektüre empfehlenswert.
 
  Berger, Arthur S.
Lives and Letters in American Parapsychology. A Biographical History 1850-1987.

Jefferson, NC: McFarland & Co 1988. Leinen. 392 S.
ISBN 0-89950-345-4
Arthur Berger ist ein versierter Kenner der amerikanischen parapsychologischen Szene. Er unternimmt es, die Entwicklungslinien parapsychologischer Forschung anhand der Biographien bestimmender Persönlichkeiten nachzuzeichnen.
Die vergangenen 150 Jahre gliedert er in 5 historische Perioden. Anhand von ausgewählten Biographien wird ein Zeitabschnitt von jeweils 30 Jahren erläutert und in seinen jeweiligen Problemstellungen aufgezeigt. Die Darstellungen sind mit autobiographischem Material ergänzt und enthalten auch Verweise auf die Publikationen der jeweiligen Persönlichkeiten. Daran anschließend werden in chronologischer Abfolge praktisch alle gegenwärtig wichtigen amerikanischen Parapsychologen mit biographischem Hintergrund, Forschungsschwerpunkten und jetziger Tätigkeit vorgestellt. Das Buch ist von der Konzeption einer biographisch orientierten Darstellungsweise her ungewöhnlich, läßt aber auch die Forschungsgeschichte zur Geltung kommen. Mit seinem gut dokumentierten Verzeichnis wichtiger Parapsychologen ist es ein zentrales Nachschlagewerk.
 
  Betz, Hans-Dieter
Geheimnis Wünschelrute. Aberglaube und Wahrheit über Rutengänger und Erdstrahlen.

Frankfurt/M; Umschau 1990. Gebunden. 320 S.
ISBN 3-524-69086-6
In diesem Buch gibt der Physikprofessor Betz einen fundierten Überblick zum Thema Wünschelrutengehen und Erdstrahlen. Zunächst schildert er Einiges zur Geschichte dieser "Phänomene" und entsprechend begabter Personen. Im Mittelteil des Buches beschreibt er Leistungen und Fehlschläge moderner Rutengänger, insbesondere die Fähigkeiten des deutschen Rutengängers und Wasserbauingenieurs Hans Schröter bei Wasserfindungsversuchen in Ländern der Dritten Welt. Dessen Erfolge lassen ihn zu der Schlußfolgerung kommen, daß - auch gegen die Widerstände etablierter Wissenschaftler - eine wissenschaftliche Untersuchung dieser Phänomene nicht nur zulässig, sondern sogar notwendig ist. Mit Hilfe einer bekannten Stiftung führte er in einem Münchener Institut dazu sorgfältig geplante wissenschaftliche Versuche durch. Diese - in einigen Fällen positiv verlaufenden - Versuche belegen, daß es einige wenige Sensitive unter den Rutengängern gibt, die anscheinend über bisher nicht genau bekannte Kanäle Informationen über Boden- und Wasserkonfigurationen aufnehmen können. Am Schluß diskutiert er - unter Heranziehung neuester Forschungen - kritisch die Ergebnisse und gibt vorsichtige Hinweise zu ihrer Deutung. Dies ist sicherlich als das derzeit wissenschaftlichste Buch zum Thema anzusprechen.
 
  Blackmore, Susan
The Adventures of a Parapsychologist.

Buffalo, NY: Prometheus Books 1986. Leinen. 249 S.
ISBN 0-87975-360-9
Susan Blackmore erhielt einen der ersten Doktortitel für Parapychologie in England. In diesem Buch beschreibt sie chronologisch persönliche Erlebnisse, Erfolge und Rückschläge ihrer ersten 10 Jahre parapsychologischer Forschung in Laboratorien Großbritanniens, Hollands und den USA. Anfangs optimistisch bezüglich der wissenschaftlichen Nachweisbarkeit parapsychologischer Phänomene, wurde sie, angesichts einer nicht enden wollenden Reihe von Mißerfolgen, zu einer skeptischen Haltung gezwungen. Überall im Text ist ihre Unvoreingenommenheit und Ernsthaftigkeit spürbar. Weiterhin erzählt sie von ihren Begegnungen mit einigen Prominenten der Parapsychologie wie J. B. Rhine, Eric Deigvall und Charles Tart. Der Schwerpunkt der skizzierten Forschungen liegt im Bereich der Außersinnlichen Wahrnehmung, der sogenannte "Poltergeister" und vor allem der Out-of-Body-Experiences ("Außerkörperliche Erfahrungen"). Durch die Form der Abfassung als autobiographischer Forschungsbericht schildert er auch "Alltägliches" aus der Welt eines Parapsychologen. Damit vermittelt das Buch seltene und interessante Einblicke in die "innenwelt" parapsychologischer Forschung. Es ist leichtverständlich geschrieben und seinem Anspruch gemäß durchaus gelungen.
 
  Blackmore, Susan
Dying to Live. Science and Near-Death Experience.
London: Grafton 1993. Kartoniert. 291 S.
ISBN 0-586-09212-9
Nah-Todeserfahrungen sind seit langem ein Forschungsbereich der Parapsychologie. In diesem Buch unternimmt die profilierte englische (Para-Psychologin Blackmore den Versuch der Genese, Phänomenologie und den Implikationen dieser Erfahrungswelt auf den Grund zu gehen. Sie hat dazu praktisch alle Literatur recherchiert und versucht auf dieser Grundlage verschiedenen Fragestellungen nachzugehen.
Ihre zentrale Fragestellung lautet: Handelt es sich "nur" um eine komplexe Halluzination des sterbenden Gehirns oder machen diese Erfahrungen ein "Weiterleben nach dem Tode" und parapsychologische Phänomene evident? Nach einer eingehenden kritischen Erörterung der von ihr zur Prüfung dieser Zentralfrage aufgeworfenen Fragen kommt sie am Ende zu dem wohlerwogenen Schluß, daß praktisch sämtliche bei einer Nah-Tod-Erfahrung auftretenden Phänomene sich bedeutend plausibler und sinnvoller als gehirnimmanente Vorgänge mit Mitteln und Konzepten der heutigen Naturwissenschaft erklären lassen. Auch die angeblich bei solchen Erfahrungen häufig auftretenden "paranormalen" Vorfälle wie Hellsehen, Prophetie usw. können kein Weiterleben nach dem Tod evident machen, weil - gemäß den Recherechen der versierten Autorin - sich in keinem der in der Literatur geschilderten Fälle ein haltbarer Beweis für dieserart Vorkommnisse ausmachen läßt.
Obwohl das Buch kritischer Wissenschaftlichkeit gewidmet ist, kann es erstaunlicherweise auch von Nicht-Wissenschaftlern ohne Probleme gelesen werden. Sicherlich eines der kompetentesten und tiefdringendsten Bücher zum Thema.
 
  Blackmore, Susan
Beyond the Body. An Investigation of Out-of-Body-Experiences.
London 1982
Umfassendes Werk von großem Kenntnisreichtum. Diskutiert kritisch die Phänomenologie der Erfahrungen sowie alle gängigen Theorien und Modelle. Referiert sowohl Geschichte als auch aktuellen Stand der Forschung.
 
  Bonin, Werner F.
Lexikon der Parapsychologie und ihrer Grenzgebiete.
Frankfurt/M. 1981.
Ein sehr umfassendes Nachschlagewerk eines kompetenten Autors. Es genügt auch wissenschaftlichen Ansprüchen.
 
  Bozzano, Ernesto
Übersinnliche Erscheinungen bei Naturvölkern. 3. Auflage

Freiburg: Aurum 1989. Gebunden. 324 S.
ISBN 3-591-08018-7
Dieses 1941 erstmals erschienene Werk des italienischen Parapsychologen Bozzano stellt die umfangreichste Sammlung von Dokumenten und Berichten von übersinnlichen Erscheinungen unterschiedlicher Art aus dem von Anthropologen und Ethnologen hierzu beigebrachten Material dar. Das Buch ist thematisch gegliedert und behandelt von der Telepathie bis zu mediumistischen Sitzungen praktisch alle Bereiche der Parapsychologie. Die Berichte sind meistens mit genauen Hinweisen auf ihre Herkunft aus der Fachliteratur versehen. Auffallend ist, daß die oftmals von "unbefangenen" Ethnologen/Anthropologen aufgezeichneten Berichte eine große Glaubwürdigkeit besitzen, da sie meist ohne jedes spezifische Interesse an solchen Erscheinungen abgefaßt wurden. Ergänzt wird das Buch durch ein Glossar der wichtigsten verwendeten Begriffe und einer Darstellung des Lebensganges von Bozzano durch den Herausgeber. Insgesamt eine sorgfältig ausgewählte und gut lesbare Darbietung anthropologisch-ethnologischer Belege für parapsychologisch relevante Erscheinungen.
 
  Braude, Stephen E.
ESP und Psychokinesis. A Philosophical Examination.
Philadelphia, PA. 1979.
Es handelt sich um eine gründliche, klassische zu nennende wissenschaftstheoretische Untersuchung der Begriffe, Widersprüche und Implikationen parapsychologischer Forschung(-sergebnisse). Empfehlenswert.
 
  Broughton, Richard S.
Parapsychology. The Controversial Science.

New York, NY: Ballantine Books 1991. Halbleinen. 408 S.
ISBN 0-345-35638-1
Das umfangreiche Werk des Parapsychologen Broughton stammt aus dem bekannten (von J. B. Rhine gegründeten) parapsychologischen Laboratorium in Durham (USA).
Es ist in drei große Abschnitte gegliedert. Der erste beschäftigt sich mit den sogenannte "psychical experiences" auf verschiedenen Ebenen: als Gegenstände wissenschaftlicher Forschung (Methodologie und Evidenzproblematik) und als (problematischer) Bestandteil der Weltanschauung "Primitiver" wie auch heutiger Naturwissenschaftler. Der zweite Abschnitt umreißt die Arbeitsgebiete der Parapsychologie unter Einschaltung historischer Bezüge. Auch der aktuelle Forschungsstand wird sachlich referiert. Im letzten Abschnitt geht es dem Autor sowohl um denkbare Anwendungen von Psi als auch um die Zukunft ihrer weiteren Erforschung. Da das Buch wichtige Forschungen gut referiert und auch Problembereiche dieser "kontroversen Wissenschaft" nicht ausspart, scheint es einen guten zusammenfassenden Einblick zu ermöglichen; obwohl der Autor aus seiner zustimmenden Haltung zur Parapsychologie keinen Hehl macht.
 
  Crookall, Robert
The Study and Practice of Astral Projection.
New York, NY: Carol Publishing Group 1966. Kartoniert. 234 S.
ISBN 0-8216-0154-7
Der Psychologe und Geologe Crookall hat sich vor der Veröffentlichung dieses Buches jahrzehntelang mit Berichten über sogenannte "außerkörperlichen Erfahrungen" beschäftigt. Sein Buch enthält im Hauptteil 150 Selbstschilderungen derartiger Erfahrungen durch gleichviele Personen. Im Gang der Darstellung wechseln sich klassische Beschreibungen aus der Literatur mit von ihm selbst neu gesammelten Berichten ab. Er unterscheidet streng zwischen "natürlich" und artifiziell ausgelösten Erfahrungen. Seine Schlußfolgerungen versuchen wesentliche Charakteristika zusammenzufassen und ihre Implikationen für eine Theorie dieser Erfahrungen zu beleuchten. Mehrere Anhänge bringen Zusammenfassungen der Geschichte dieser Forschungen, zusätzliche Spezialinformationen zu den Erfahrungen sowie bedeutende theoretische Überlegungen.
Für jeden ernsthaft Interessierten ein Text den man (schon angesichts der dokumentarischen Fülle) kennen sollte, weil er für die wissenschaftliche Forschung unabdingbares Material bereitstellt.
 
  Driesch, Hans
Parapsychologie. Frankfurt/M. 1984.
Schon 1930 erstmals erschienen, ist dieses Buch auch heute noch ein klassisches Werk, welches sowohl Methodenkritik leistet als auch in guten Exkursen Forschungsmöglichkeiten der Parapsychologie umreißt.
 
  Edge, Hoyt und andere
Foundations of Parapsychology. Exploring the Boundaries of Human Capability.
Boston, MA: Routledge & Kegan 1986. Kartoniert. 432 S.
ISBN 0-7102-0805-1
Dieses Buch stammt aus den Federn mehrerer Autoren, die in der wissenschaftlichen Parapsychologie einen Namen haben. Es stellt sich die Aufgabe, eine verständliche und umfassende Kenntnis des Wissenschaftsbereiches
Parapsychologie zu vermitteln und mit erfolgversprechenden älteren wie auch neuesten Forschungen vertraut zu machen. Unterteilt in drei große Abschnitte geht es zuerst um einen Überblick und eine Definition des Gebietes. Im zweiten Abschnitt werden Forschungsmethoden und -ergebnisse sachlich korrekt und kritisch erläutert. Im dritten Teil geht es dann um die wissenschaftlichen, philosophischen und sozialen Implikationen parapsychologischer Forschungen.
Vermutlich ist dies eines der besten Bücher um sich einen kompetenten und kritischen Überblick über die Grundlagen der Wissenschaft Parapsychologie zu verschaffen.
 
  Eisenbud, Jule
Parapsychology and the Unconscious.

Berkeley, CA: North Atlantic Books 1983. Leinen. 251 S.
ISBN 0-938190-07-5
Der Psychoanalytiker und Parapsychologe Eisenbud gilt zu Recht als einer der versiertesten Autoren auf dem Gebiet der Parapsychologie. Er ist seit ca. 50 Jahren aktiv und bemüht sich um eine Integration verschiedener Erklärungsmodelle. Diese Aufsatzsammlung vereinigt Arbeiten aus den letzten 25 Jahren. Das Spektrum ist weit gespannt: von der Psychologie des Paranormalen, den Beziehungen von Parapsychologie und Anthropologie, wissenschaftstheoretischen Problemen bis zu Spezialstudien zur sogenannte Gedankenphotographie. Ausserdem stellt sich der Autor die Frage, inwieweit es sich bei den PSI-Phänomenen um evolutionäre Anpassungsmechanismen handeln könnte. Kaum ein anderer parapsychologischer Forscher hat sich mit einem so ausgedehnten Hintergrundwissen aus diversen Wissenschaftsdisziplinen so kompetent über parapsychologische Probleme geäußert. Es handelt sich wohl um eine Pflichtlektüre für jeden ernsthaft Interessierten.
 
  Eisenbud, Jule
Paranormal Foreknowledge. Problems and Perplexities.
New York, NY: Human Sciences Inc. 1982 Leinen. 312 S.
ISBN 0-89885-049-5
Ein Großteil dieser Aufsatzsammlung des Psychoanalytikers und Parapsychologen Eisenbud wurde von ihm schon 1953 in einigen Exemplaren in den privaten Verkehr gebracht.
Der 1. Teil des Buches enthält ausführliche Fallbeispiele und Erläuterungen zur Traumtelepathie und Präkognition. Der 2. Teil des Buches ist primär theoretischen Erklärungsversuchen gewidmet. Der Autor referiert zu den Themen Traumtelepathie, Psychokinese und telepathische Einflußnahme sowohl die bisher durchgeführte Forschung (insbesondere die psychologisch-psychoanalytische) als auch eigene Untersuchungen. Die theoretischen Erörterungen sind von ihm auf einen neuen Stand (ca. 1980) gebracht worden und durchweg als kompetent zu erkennen. Weiterhin werden von ihm die Probleme einer "aktiven" (d.h. mit wissenschaftlich reproduzierbaren Experimenten) Forschung dargestellt. Auch die Implikationen der modernen Physik für ein Verständnis parapsychologischer Phänomene werden von dem belesenen Autor sachgerecht aufgezeigt.
Insgesamt eine interessante Aufsatzsammlung mit wichtigen Hinweisen, die aber durch ein Übermaß an Falldarstellungen und auftauchende Wiederholungen auch ihre Schwächen hat.
 
  Eysenck, Hans Jürgen und Carl Sargent
Der übersinnliche Mensch.
München 1984.
Wissenschaftlich fundierte und gut gegliederte populäre Darstellung parapsychologischer Forschungen mit gutem, auflockerndem Bildmaterial. Beste populärwissenschaftliche Darstellung in deutscher Sprache.
 
  Flew, Anthony (Ed.)
Readings in the Philosophical Problems of Parapsychology.

Buffalo, NY: Prometheus Books 1987. Gebunden. 376 S.
ISBN 0-87975-382-X
Diese Aufsatzsammlung besteht aus 30 Beiträgen zu philosophisch relevanten Aspekten der Parapsychologie. Die vom Herausgeber ausgewählten Beiträge umfassen die antiken Philosophen, den englischen
Pragmatismus und Aufsätze aus den 50er bis 80er Jahren unseres Jahrhunderts.
Der erste Anschnitt steht unter der Frage "Was ist Parapsychologie?" und erörtert in vielfältiger Weise (philosophische) Voraussetzungen und Implikationen der Parapsychologie. Das 2. Kapitel bringt unterschiedliche Ansätze zur Beschreibung und Erklärung der betreffenden Phänomene mit durchaus kritischem Impetus. Die beiden folgenden Abschnitte über Präkognition (Hellsehen) und die Evidenzproblematik dokumentieren zentrale Kontroversen der Auseinandersetzung um diese Probleme, in zum Teil aufeinander sich beziehenden Aufsatzfolgen. Auch die Möglichkeit von Betrug und Ergebnisfälschung wird kritisch diskutiert. Das letzte Kapitel über die Frage eines "Überlebens nach dem Tode" enthält neben zentralen Passagen von Denkern der Antike und der Neuzeit auch andere diskussionswürdige Beiträge zum Problemfeld.
Insgesamt eine uneinseitig zusammengestellte Sammlung, die für philosophisch interessierte Leser eine Pflichtlektüre zum Thema darstellen dürfte.
 
  Frazier, Kendrick (Ed.)
Paranormal Borderlands of Science.

Buffalo, NY: Prometheus Books 1991. Kartoniert. 469 S.
ISBN 0-87975-148-7
Dies ist eine Anthologie von 47 Artikeln, die zuerst im "Skeptical Inquirer" (einer wissenschaftlichen Zeitschrift für die kritische Erforschung paranormaler Phänomene) erschienen sind. Die Autoren sind Psychologen, Astronomen, Philosophen und versierte Journalisten. Sie alle nehmen verschiedene pseudowissenschaftliche Berichte - insbesondere aus den Massenmedien -über paranormale Phänomene unter die Lupe ihres kritischen Sachverstandes. Ihr Hauptanliegen ist die sorgfältige Unterscheidung von wissenschaftlicher und pseudo-wissenschaftlicher Forschung. Behandelt werden neben Psychokinese und Telepathie auch "UFO's", die "Biorhythmen", die Astrologie und astrophysikalische Phänomene. Insgesamt eine Sammlung brauchbarer wissenschaftlicher Texte, die durch ihren kritischen Impetus die wissenschaftliche Forschung fördern können.
 
  Frazier, Kendrick (Ed.)
Science Confronts the Paranormal.

Buffalo, NY: Prometheus Books 1986. Kartoniert. 367 S.
ISBN 0-87975-314-5
Bei diesem Band handelt es sich um die Fortsetzung der vorstehenden Textsammlung. Es ist eine Zusammenstellung von Texten, die im "Skeptical Inquirer" zwischen 1981 und 1985 erschienen sind. Was Themen und Ausrichtung dieses Buches angeht, gilt das in der vorhergehenden Besprechung Gesagte.
 
  Gabbard, Glen O. und Stuart W. Twemlow
With the Eyes of the Mind. An Empirical Analysis of Out-of-Body-States.
New York: Praeger 1984. Gebunden. 272 S. 42.95 $
ISBN 0-03-068926-0
In dieser wissenschaftlichen Studie untersuchen zwei Psychiater und ein Psychologe die Erscheinungsweisen, Entstehungsbedingungen und Erklärungsmöglichkeiten sogenannte außerkörperlicher Erfahrungen. Ein Teil ihrer Arbeiten wurde schon in renommierten amerikanischen Fachzeitschriften veröffentlicht. Sie haben nicht nur bisherige Forschungen in ihre Überlegungen einbezogen, sondern selbst eine Reihe von sorgfältigen Experimenten mit begabten Versuchspersonen (u.a. Robert Monroe) angestellt. Das Buch referiert über Beziehungen dieser Erfahrungen zu psychopathologischen Zuständen und Erfahrungen in Todesnähe. Das Abschlußkapitel beschäftigt sich mit der Metapsychologie, den Verursachungsmodi und der Bedeutung psychophysiologischer Parameter für ihre wissenschaftliche Erklärung. Insgesamt eine gründliche wissenschaftliche Arbeit, die Interessierten zur Verfügung stehen sollte.
 
  Gackenbach, Jayne und Stephen LaBerge (Eds.)
Conscious Mind, Sleeping Brain. Perspectives on Lucid Dreaming.
New York: Plenum Pr. 1988. Gebunden. 447 S.
ISBN 0-306-42849-0
Diese Sammlung von wissenschaftlichen Studien über die Erfahrung "luziden" Träumens stellt Untersuchungsergebnisse vor, die klarmachen, daß luzides Träumen eine erfahrungsmäßige und physiologische Realität ist. Unter luziden Träumen wird hier die bewußt beabsichtigte Steuerung des Traumerlebens durch den Träumer verstanden. Das Buch enthält Kapitel über historische und kulturelle Aspekte luziden Träumens (unda im tibetanischen Buddhismus und der Senoi-Kultur), Ubersichtsarbeiten zur empirischen Erforschung der Traumkontrolle (ihrer Induktion, Psychophysiologie und den Trauminhalten), Diskussionen über klinische Anwendungsmöglichkeiten und persönliche Berichte über luzide Träume. Die theoretischen Kapitel stellen die luzide Traumerfahrung in Beziehung zu sogenannte "außerkörperlichen Erfahrungen", Meditationszuständen, sowie deskriptiver und kognitiver Psychologie. Sie diskutieren außerdem Erklärungsmodelle und erörtern zukünftige Forschungsmöglichkeiten.
Das wissenschaftlich brauchbarste Buch zu diesem Thema, dem man eine größere Leserschaft nur wünschen kann.
 
  Green, Celia
Out-of-the-Body-Experiences. 4. Auflage
New York: State Mutual Book 1989. Gebunden. 142 S.
ISBN 0-900076-01-1
Diese kurze, aber prägnante Untersuchung basiert auf einer Befragung von ca. 400 Personen, die von sich angeben, ein- oder mehrmals eine "außerkörperliche Erfahrung" gemacht zu haben. Unter einer derartigen Erfahrung ist ein Zustand zu verstehen, in dem sich eine Art "Geistkörper" vom physischen Körper abzulösen scheint und der Betreffende seinen physischen Körper bzw. die Situation in der dieser sich befindet aus einer anderen Perspektive (der des "Geistkörpers") wahrnimmt.
Die Personen wurden schriftlich mit Fragebögen über Verlauf und spezifische Charakteristika ihrer Erfahrung befragt. Aus den Ergebnissen dieser differenzierten Befragung gestaltet die Autorin eine ziemlich präzise Beschreibung der Charakteristika und Verlaufsformen dieser Erfahrungen. Auch die Bedingungen und Situationen, in denen solche Erfahrungen auftreten, werden genau beschrieben. Die Untersuchung ist streng empirisch orientiert und insofern wertvoll, als sie sich nicht theoretischen Erklärungsversuchen hingibt, sondern diese nur vorbereitet, indem sie mit der genauen Beschreibung und ordnenden Erfassung der Erfahrungen erst die Voraussetzungen schafft, um diese auf Ursprung und Realitätsgehalt zu überprüfen und weiter zu erforschen.
Insgesamt ein wissenschaftliches Standardwerk zum Thema "außerkörperlicher Erfahrungen".
 
Grof, Stanislav
Topographie des Unbewußten. LSD im Dienst der tiefenpsychologischen Forschung. 5. Auflage

Stuttgart: Klett-Cotta 1991. Kartoniert. 272 S.
ISBN 3-608-95232-2
Mehr als drei Jahrzehnte lang erforschte der tschechische Psychiater Grof die durch LSD und andere psychedelische Substanzen hervorgerufenen Erlebnisse. Diese Arbeit eröffnete ihm Einblicke in sonst nur spontan und sehr selten erfahrbare sogenannte "veränderte Bewußtseinszustände". In diesen Zuständen tauchen oft auch Erlebnisse auf, die den parapsychologischen Phänomenen zugerechnet werden (Telepathie, Hellsehen, außerkörperliche Erfahrungen, unerklärliche Gedächtnisleistungen u.a.).
Grof hat in diesem Buch mittels einer genauen Beschreibung und Erfassung dieser Erfahrungsformen der Parapsychologie wertvolles Material bereitgestellt und gezeigt, daß die systematische Erforschung veränderter Bewußtseinszustände bzw. der durch sie bedingten Erlebnisse auch der parapsychologischen Forschung zu neuen Einsichten in die Tiefendimensionen menschlicher Bewußtseinserfahrung verhelfen kann.
Ein seriöses und innovatives psychologisches Werk, das auch dem parapsychologisch Interessierten Einiges zu bieten hat.
 
Grof, Stanislav und Christina Grof
Jenseits des Todes. An den Toren des Bewußtseins. 2. Auflage

München: Kösel 1986. Kartoniert. 96 S.
ISBN 3-466-34090-X
Dieser mit reichem Bildmaterial ausgestattete großformatige Band bringt eine gut strukturierte, sachliche und lesbare Darstellung des Wissens über Bewußtseinssphären, die von Menschen in Zuständen unmittelbarer Todesnähe erfahren werden. Die Autoren beziehen in ihrer Darstellung gleichermaßen Material aus uralten religiösen Traditionen wie auch neueste Erkenntnisse der modernen Bewußtseinsforschung ein. Sie gelangen zu der Erkenntnis, daß diese Bewußtseinsphären seit langer Zeit praktisch tiberall auf dem Globus bekannt waren und eine wesentliche Rolle in den Vorstellungswelten aller Völker spielten. Interessant sind auch die Erläuterungen zum Todes- und Wiedergeburtserleben bei Schizophrenen und in Zuständen psychedelischer Ekstase. Der umfangreiche Bildteil des Buches ist thematisch untergliedert und zeigt interkulturell-vergleichend Parallelen der Vorstellungen verschiedener Völker und Zeiten. Insgesamt handelt es sich um eine übersichtlich gestaltetes und wissenschaftlich kompetentes Werk, aufgelockert mit vielfältigem enthnographischen Bildmaterial.
 
Hansel C. E.
The Search for Psychic Power. ESP and Parapsychology revisited. Revised edition.

Buffalo, NY: Prometheus Books 1989. Leinen. 350 S.
ISBN 0-87975-516-4
Der Psychologieprofessor Hansel gibt in seinem Buch einen vollständigen Überblick aller bisherigen experimentellen Versuche zum wissenschaftlichen Nachweis außersinnlicher Wahrnehmung und der Psychokinese. Beginnend mit einer Darstellung von Versuchen um die Jahrhundertwende, referiert er dann die berühmt gewordenen Laborversuche während der fünfziger und sechziger Jahre, um dann bis zur Gegenwart der Forschung vorzudringen. Jedem Komplex von Untersuchungen und Experimenten sind Unterabschnitte gewidmet, die separat Versuchsaufbau, Versuchsdurchführung und Ergebnisse (einschließlich einer kritischen Stellungnahme durch den Autor) referieren. Gegen Ende der Darstellung wird noch einmal zu einzelnen Versuchen Stellung genommen und ihr Wert für eine weitere experimentelle Erforschung parapsychologischer Phänomene eingeschätzt. Der Autor kommt - als ein Befürworter parapsychologischer Forschung - zu dem Schluß, daß eine gelungene wissenschaftliche Beweisführung bezüglich der Existenz parapsychologischer Phänomene bisher nicht existiert.
Das Buch ist wissenschaftlichen Standards gemäß abgefaßt und ist für jeden an "harter" Beweisführung Interessierten sowie für ernsthafte Kritiker ein Standardwerk.
 
  Irwin, Harvey J.
An Introduction to Parapsychology.
Jefferson, NC: McFarland 1989. Leinen. 321 S.
ISBN 0-89950-396-9
Der an der University of New England wissenschaftliche Parapsychologie lehrende Autor hat mit diesem Buch den - gelungenen - Versuch unternommen, ein Lehrbuch zur Einführung in die parapsychologische Forschung zu schreiben. Auf über 300 Seiten umreißt er nicht nur systematisch alle wichtigen Forschungsgebiete der Parapsychologie, sondern gibt auch profiliert Auskunft über bisherige Fprschungsbemühungen, ihre Vorgehensweisen und Ergebnisse. Jedes Kapitel enthält zudem ein kurzes Glossar neu eingeführter Begriffe und schließt mit einem Satz von Fragen ab, um dem Leser eine sinnvolle Rekapitulation des Kapitelinhalts zu ermöglichen.
Die enorme Belesenheit des Autors kommt immer wieder zur Geltung und macht - zusammen mit sinnvoller Textgliederung sowie kritischer Darstellungsweise - dieses Buch zum besten Lehrtext der parapsychologischen Forschung.
 
  Irwin, Harvey J.
Psi and the Mind. An Information Processing Approach.

Metuchen, NJ: Scarecrow Press 1979. Leinen. 173 S.
ISBN 0-8108-1258-4
Der Autor versucht unter Anwendung informationstheoretischer Modellvorstellungen parapsychologische Phänomene wie Telepathie, Hellsehen und Psychokinese als spezifische Bewußtseinsvorgänge zu charakterisieren. Den gängigen Begriff "menschlicher Geist" wandelt er dazu um in "menschliches Informationsverarbeitungssystem". Nachdem er dieses in seiner normalen Funktionsweise in Hauptfunktionen und Bestandteilen dargestellt hat, versucht er, unter Einarbeitung der Forschungsliteratur, die spezifischen Abwandlungen dieser Grundfunktionen bzw. ihres Zusammenwirkens beim Zustandekommen der oben genannte Phänomene aufzuzeigen. Der Autor besticht durch umfassende Kenntnis der Fachliteratur bereichert durch neue Modellvorstellungen.
 
  Irwin, Harvey J.
Flight of Mind. A Psychological Study of the Out-Of-Body-Experience.
Metuchen, NJ. 1985
Es handelt sich um einen umfassenden Literaturbericht mit Ausblicken auf zukünftige Forschungsstrategien. Wissenschaftlich von hohem Wert, obwohl in erster Linie eine systematische Darstellung und Auswertung der vorhandenen Literatur geliefert wird.
 
  James, William
Essays in Psychical research.

Cambridge, MA: Harvard University Press 1986. Leinen. 736 S.
ISBN 0-674-26708-7
Der berühmte amerikanische Psychologe William James beschäftigte sich zwischen 1884 und 1909 intensiv mit den Phänomenen des, damals so bezeichneten, "Okkultismus". Vom Mediumismus über visionäre Erscheinungen bis zu religiösen Erfahrungen spannte sich das Feld seines forschenden Interesses. Dieser Band enthält sämtliches Material, das von James hierzu veröffentlicht wurde. Angefangen bei Rundschreiben an die Mitglieder der "Amerikanischen Gesellschaft für psychische Forschung" und Berichten über verschiedene medial Begabte, einem ganzen Teil von Buchrezensionen und Leserbriefen bis hin zu den vorbereitenden Schriften für eine großangelegte Umfrage über visionäre Erlebnisse reicht das Spektrum seiner publizistischen Tätigkeit.
Ein Band mit vielen noch heute lesenswerten Arbeiten, der vor allem für die parapsychologische Forschung in Amerika um die Jahrhundertwende repräsentativ sein dürfte.
 
  Kelly, Edward F. und Ralph G. Locke
Altered States of Consciousness and Psi: An Historical Survey and Research Prospectus.
New York, NY: Parapsychological Foundation 1981. Kartoniert. 91 S.
ISBN 0-912328-34-7
Daß veränderte Bewußtseinszustände oftmals die Grundlage für das Auftreten parapsychologischer Phänomene abgeben, ist allgemein bekannt. Deshalb wurden Zustände wie das Träumen, die Ekstase, die Erlebnisse in Todesnähe und Zustände mediumistischer Besessenheit Forschungsgegenstände der Parapsychologie. Die Autoren stellen im geschichtlichen Aufriß die bisherigen Forschungen dar und reflektieren ihren methodologischen Status. Zum großen Teil hat das umfangreiche Material bezüglich der beschriebenen Fälle eher anekdotischen Charakter und wird dem Anspruch wissenschaftlicher Methodik nicht gerecht. Hier setzt auch die Kritik der Autoren an. Sie kommen zu dem Schluß, daß bisher nur zum Bereich "mediumistische Besessenheit" wissenschaftlichen Standards genügende Forschung gelungen sei. Belege gäbe es genug, nur seien der systematischen Erforschung veränderter Bewußtseinszustände schon aufgrund ihres seltenen Auftretens enge Grenzen gesetzt. Nichtsdestotrotz wird von ihnen in einem Anhang eine neue Konzeption zur Erfassung dieser Zustände vorgeschlagen und Anregung für eine weitere Erforschung gegeben.
Das Buch ist wissenschaftlich orientiert und eher für Fachpublikum bestimmt. Es bringt ein altes und zugleich zukunftsträchtiges Thema parapsychologischer Forschung wieder in die Diskussion.
 
  Kurtz, Paul (Ed.)
A Skeptics Handbook of Parapsychology.

Buflalo, NY: Prometheus Books 1985. Kartoniert. 727 S.
ISBN 0-87975-300-5
Dieses "Skeptiker-Handbuch" enthält Beiträge von beiden "Seiten" der Kontroverse um die Parapsychologie. Es kommen sowohl profilierte parapsychologische Forscher als auch deren scharfe Kritiker zu Wort. Im ersten der fünf Kapitel wird ein Überblick über die Geschichte der Parapsychologie bzw. einige ihrer Forschungsfelder gegeben. Im zweiten Kapitel gehen verschiedene Autoren den Möglichkeiten von Betrug und Täuschung im Kontext parapsychologischer Forschungen nach und dokumentieren solche Fälle aus der Vergangenheit. Im dritten Kapitel kommen engagierte Parapsychologen zu Wort, die ihre Wissenschaft und Forschungsinteressen gegen den zum Teil rigiden Skeptizismus der Kritiker zu verteidigen suchen. Im nächsten Kapitel diskutieren mehrere Autoren kontrovers über den wissenschaftlichen Status der Parapsychologie. Das fünfte Kapitel diskutiert noch einige methodologische und theoretische Fragen.
Insgesamt wirkt das mit wissenschaftlicher Gründlichkeit verfaßte Buch sehr ausgewogen; sowohl was die Thematik als auch das Pro und Kontra angeht. Sicher eines der durch kritisch-innovatives Denken überzeugendsten Werke zum Thema.
 
Lübeck, Walter
Das Aura-Heilbuch.

Aitrang: Windpferd 1991. Kartoniert. 279 S.
ISBN 3-89385-082-1
Obwohl der Inhalt dieses Buches eher den Bereich der sogenannte "Paramedizin" tangiert, ist es auch für den an der Aufklärung parapsychologischen Erscheinungen (hier: Aura-Sehen) Interessierten von Relevanz. In einer interessanten, wenn nicht richtungsweisenden, Kombination von Bioenergetik (W. Reich), Chakrensystemen und Akupunkturkartierungen versucht der Autor auf nahezu wissenschaftliche Weise dem Leser zu zeigen, welch massive Energieflüsse Körper und Seele durchdringen und wie sie ihrer eigenen Logik gemäß verstanden werden und im Aurasehen zur Wahrnehmung gelangen können.
 
  Lundahl, Craig R. (Ed.)
A Collection of Near-Death Research Readings.

Chicago, HL: Nelson Hall Publ. 1982. Leinen. 240 S.
ISBN 0-88229-640-X
Diese gelungene Aufsatzsammlung vereinigt Aufsätze fast aller gegenwärtig relevanten Wissenschaftler, die sich mit dem Phänomen der Nah-Tod-Erfahrung beschäftigen. Nach zwei einführenden Kapiteln über die Wissenschaftlichkeit und Geschichte der Erforschung dieser Phänomene folgt eine als repräsentativ zu bezeichnende Auswahl von Aufsätzen aus der laufenden Forschung. Die Themen reichen von der genauen phänomenologischen Beschreibung dieser Erfahrungen, der Problematik ihrer interkulturellen Übereinstimmung bis zur der Frage ihres Auftretens bei (wiederbelebten) Selbstmördern. Den Abschluß bilden zwei kompetente Abhandlungen über die bisher von verschiedenen Forschern vorgetragenen Erklärungsansätze für das Auftreten und den spezifischen Charakter dieser Erlebnisse, sowie die zukünftigen Aussichten und Ansatzpunkte ihrer Erforschung. Ein wissenschaftliches Standardwerk; empfehlenswert für jeden, der sich mit dem Thema tiefergehend auseinandersetzt.
 
  Mattiesen, Emil
Das persönliche überleben des Todes. 3 Bde. 3. Auflage

Berlin: de Gruyter 1987. Kartoniert. 456 S./438 S./388 S.
ISBN 3-11-011334-1
Diese dreibändige Sammlung von Berichten, Dokumenten und Argumenten für ein hypothetisches "Weiterleben nach dem Tode" erschien zuerst 1936 und wurde heute von einem fraglos seriösen Verlag erneut aufgelegt. Der Autor stellt sich zur Aufgabe, die gesamten "spiritistischen" Beweisführungen in einer übersichtlichen Zusammenfassung darzustellen. Er hat seine Darstellung nach den ca. 10 prägnantesten Argumenten gegliedert und diesen dann die verschiedenen Berichte von Übermittlungen verstorbener Persönlichkeiten aus dem "Jenseits" - vermittelt über sogenannte "Medien" - zugeordnet. Die einzelnen Argumentationslinien werden mit Belegmaterial abgestützt und in der Auseinandersetzung mit anderen Autoren weiter profiliert. Beispielshalber sei angeführt, daß der Autor die Kommunikation mit Verstorbenen über "medial begabte" Lebende als authentische "Personalisationen" Verstorbener (aufgrund genauer Kenntnis der Lebensumstände, Verwandtschäftsverhältnisse und Fremdsprachenkenntnisse des Verstorbenen, die aus den Äußerungen der "Medien" zu sprechen scheint) zu erweisen versucht. In zum Teil durchaus kritischer Weise werden andere Erklärungsmöglichkeiten und die weltanschaulichen Implikationen innerhalb der einzelnen Kapitel diskutiert; obgleich der Autor grundsätzlich innerhalb seiner spiritistisch geprägten Anschauung verbleibt.
Es handelt sich um die bis heute umfangreichste und sorgfältigste Sammlung und Verarbeitung von Belegen für das - durch das Auftreten Verstorbener in sogenannte "Medien" als bewiesen behaupteten - "Weiterlebens nach dem Tode"
 
  Mintz, Elisabeth E. und Gertrude R. Schmeidler
The Psychic Thread. Paranormal and Transpersonal Aspects of Psychotherapy.

New York, NY: Human Sciences Press 1983. Gebunden. 232 S.
ISBN 0-89885-139-4
Diese Studie untersucht das Vorkommen parapsychologischer Phänomene wie Telepathie, Hellsehen und Präkognition im Rahmen psychotherapeutischer Behandlungen bzw. zwischen Therapeuten und Patienten. Auch sogenannte transpersonale Erfahrungen, also Erfahrungen von Selbst-Transzendenz, in denen das Individuum sich nicht mehr separiert und isoliert, sondern als Teil eines "größeren Ganzen" erlebt (sogenannte "Unio Mystica"), werden untersucht. Nicht nur die Evidenz solcher Vorkommnisse ist ein Problem, vielmehr die Frage, wie der behandelnde Therapeut mit solchen Erlebnissen seiner Patienten umzugehen hat und wie er sie in den therapeutischen Prozeß sinnvoll integrieren kann. Theoretische Konzeptualisierungsversuche werden von den Autorinnen nur vorsichtig und kritisch angegangen, obwohl sie einige Psi-Phänomene als existent akzeptieren und - in Übereinstimmung mit neueren Erkenntnissen der Bewußtseinsforschung - transpersonalen Erfahrungen hohen therapeutischen Wert zuerkennen.
Ein anregendes und hilfreiches Buch, insbesondere für praktizierende Therapeuten, welches mit seinen kritischen Erörterungen durchaus auch wissenschaftlichen Standards genüge tut.
 
Monroe, Robert
Der Mann mit den zwei Leben. Reisen außerhalb des Körpers.

München: Droemer Knaur 1986. Kartoniert. 285 S.
ISBN 3-426-04150-2
Der amerikanische Journalist Robert Monroe hatte im Jahre 1958 seine erste "außerkörperliche Erfahrung", d.h. den realistischen Eindruck, daß er seinen materiellen Körper verlassen habe und in einer Art feinstofflichem ("Astral"-)Körper weiterhin bewußt er selbst war. Dieses Erlebnis wurde von ihm als angenehm und angsteinflößend zugleich erfahren. Von diesem Zeitpunkt an traten diese Erlebnisse häufiger auf, so daß er sie mehr oder weniger systematisch erforschen konnte. Diese Erlebnisse und ihre Erforschung beschreibt der Autor als Ich-Erzähler. Auch seine Ängste (zum Beispiel vor dem "Verrücktwerden") und Zweifel bezüglich der Erlebnisse läßt er in seine detaillierten und eindrucksvollen Schilderungen einfließen. Gegen Ende des Buches stellt er dem Leser dann von ihm entwickelte Methoden vor, um bewußt solche Erlebnisse herbeizuführen. Den Schluß bilden eine kurzgefaßte Darstellung seiner mit wissenschaftlichen Methoden gewonnenen Forschungsergebnisse und einige spekulative Überlegungen über die Implikationen seiner Anschauungen für das Menschenbild.
Insgesamt ein klassisch zu nennender und spannend zu lesender Bericht eines Forschers, der sich in unbekannten Gefilden menschlicher Bewußtseinserfahrung aufgehalten hat.
 
  Muldoon, Sylvan und Hereward Carrington
Die Aussendung des Astralkörpers. 7. Auflage

Freiburg: Bauer 1988. Kartoniert. 445 S.
ISBN 3-7626-0308-1
Bei diesem Buch handelt es sich um den ausführlichen Bericht eines Menschen, der sich nach eigenen Angaben willkürlich und bei vollem Bewußtsein in einen von seinem physischen Körper abtrennbaren "Astralleib" oder "feinstofflichen Körper" versetzen konnte.
Das Buch ist 1936 erstmals erschienen, kann aber bis heute als der detaillierteste Bericht über derartige Vorkommnisse gelten. Nach einer Einleitung durch den Parapsychologen Carrington berichtet der Autor zunächst über seine ersten (spontan aufgetretenen) Erfahrungen dieser Art. Später begann er mit einer systematischen Erforschung dieses Zustandes und der Methoden zu einer bewußten "Aussendung des Astralkörpers". Die Vorgänge der "Ablösung" vom physischen Körper, die möglichen Bewußtseinsstufen während des Aufenthaltes im Astralkörper, sowie die verschiedengestaltigen Vorgänge der "Rückkehr" in den physischen Körper werden unter verschiedenen Gesichtspunkten detailliert beschrieben.
Eine interessante Lektüre, die sich vermutlich auch wissenschaftlich verwerten läßt.
 
  Osis, Karlis und Erlendur Haraldsson
Der Tod - ein neuer Anfang. Visionen und Erfahrungen an der Schwelle des Seins. 2. Auflage

Freiburg: Bauer 1989. Kartoniert. 296 S.
ISBN 3-7626-0633-1
Diese umfangreiche Studie von zwei anerkannten Parapsychologen ist erstmals 1977 erschienen. Sie stellt insofern ein Novum dar, als die Autoren ihre Untersuchung über die Erlebnisse von Sterbenden im Augenblick des Todes zu gleichen Teilen an indischen und amerikanischen Menschen (ca. 1000 Fälle) durchführten und besonderen Wert auf eine interkulturell-vergleichende Analyse der Erlebnisse legten. Hierbei zeigte sich, daß bestimmte Erlebnispassagen und Strukturen sich weitgehend ähneln, obwohl sie danach vom Betroffenen in verschiedenen religiösen bzw. weltanschaulichen Terminologien und Vorstellungsmodellen ausgedrückt und interpretiert werden.
Das Buch ist in verschiedene Abschnitte gegliedert, die in wissenschaftlicher Aufbereitung nicht nur die Nah-Tod-Erlebnisse selbst zum Gegenstand haben, sondern auch die bisherigen Versuche zu ihrer systematischen Ordnung und wissenschaftlichen Interpretation. Obwohl die Autoren keinen Hehl daraus machen, daß sie von einem Leben nach dem Tode im Sinne des Eingehens in eine höhere Bewußtseinssphäre - überzeugt sind, lassen sie andere Erklärungsmodelle sachlich zur Geltung kommen.
Eine sorgfältig durchgeführte und empirisch untermauerte Studie, die in sachlicher und verständlicher Form die Problematik des Erlebens in Todesnähe umkreist.
 
  Pilkington, Rosemarie (Ed.)
Men and Women of Parapsychology: Personal Reflections.

Jefferson, NC: McFarland 1987. Leinen. 173 S.
ISBN-089950-260-1
In der Art eines Sammelbandes sind hier persönliche Stellungnahmen, autobiographische Notizen und von der Herausgeberin geführte Interviews von 12 der bekanntesten (lebenden) Autoritäten der parapsychologischen Forschung versammelt. Nachdem die Herausgeberin Lebenslauf und Arbeitsfelder des jeweiligen Autors skizziert hat, folgen die sehr persönlich gehaltenen Reflexionen der jeweiligen Autoren. Diese enthalten sowohl Berichte über deren erste Begegnungen mit dem "Bereich des Paranormalen", die persönliche Entfaltung ihrer Forschungen wie auch ihre Einbindung in das "Forschernetzwerk" und ihre heutige Stellung zur Forschung und ihren Ergebnissen.
Das gut verständlich geschriebene Buch ist bezüglich des persönlichen und zeitgeschichtlichen Hintergrundes der Forscher von exemplarischer Bedeutung.
 
Prokop, Otto und Wolf Wimmer
Der moderne Okkultismus. Parapsychologie und Paramedizin. Magie und Wissenschaft im 20. Jahrhundert. 2. Überarbeitete und erweiterte Auflage.
Stuttgart/New York: G. Fischer 1987. Kartoniert. 292 S.
ISBN 3-437-11095-0
Das von einem Mediziner (Prokop) und einem Juristen (Wimmer) verfaßte Buch ist das Anti-Parapsychologie/Anti-Paramedizin-Buch schlechthin. Themenliste: Astrologie, UFOs, Wünschelruten, Homöopathie, Akupunktur, Augendiagnose, Psychokinese, ASW, okkulte menschliche Ausstrahlungen u.a. Die thematisch gegliederten Abschnitte sind von sehr unterschiedlicher Qualität. Sie versuchen durchgehend am Leitfaden naturwissenschaftlicher Maßstäbe die Unrichtigkeit paramedizinischer Verfahren und die Nichtexistenz parapsychologischer Phänomene aufzuzeigen. Außerdem wird auf kriminelle bzw. betrügerische Machenschaften im Zusammenhang mit parapsychologischen Erscheinungen ("Erdstrahlen-Schutzgeräte" usw.) hingewiesen. Die Abschnitte über Astrologie, UFOs, Akupunktur und ASW sind ausgesprochen tendenziös, unsachlich und damit indiskutabel. Von Interesse sind dagegen die in den Abschnitten über Augendiagnose, Homöopathie und Wünschelruten/Erdstrahlen dokumentierten Untersuchungen der Nationalsozialisten in der Zeit des 3. Reichs. Doch wenn die Autoren meinen, der Homöopathie den "Prozeß" gemacht zu haben ("Die Anklage lautete auf grobe Mißachtung der Naturwissenschaften", S. 57), so muß - trotz aller plausiblen Argumente - eine vorsichtigere Haltung angemahnt werden. Zugestanden sei jedoch die Stichhaltigkeit vieler Argumente bezüglich der Fragwürdigkeit paramedizinischer Methoden und parapsychologischer Erscheinungen. Besonderen Wert erhält das Buch auch durch den Abdruck der öffentlichen Erklärungen verschiedener offizieller Wissenschaftler-Kommissionen zu den in Frage stehenden Erscheinungen.
Trotz seiner (überzogenen) Naturwissenschaftsgläubigkeit ein interessantes und in vielen Passagen kompetentes Buch, das ich mit Interesse gelesen habe.
 
  Prokop, Otto und Wolf Wimmer
Wünschelrute, Erdstrahlen, Radiästhesie. Die okkulten Strahlenfühligkeitslehren im Lichte der Wissenschaft. 3. neubearbeitete Auflage.

Stuttgart: Enke 1985. Kartoniert. 225 S.
ISBN 3-432-84473-5
Dieses sorgfältig dokumentiernde Buch nimmt vom Standpunkt "strenger" Wissenschaft aus die sogenannte "Erdstrahlen" und andere "unsichtbare Energiefelder", bzw. die Möglichkeiten ihrer "Aufspürung" durch verschiedenste Praktiken (wie zum Beispiel Wünschelrutengehen") aufs Korn. Nach einem kurzgehaltenen Abriß der Geschichte dieser Phänomene und Praktiken geben die Autoren eine umfangreiche Darstellung praktisch aller zu ihrer wissenschaftlichen Prüfung in den letzten 70 Jahren unternommenen Versuche. Bei diesen - zum Teil auch von den Verfechtern selbst veranstalteten - Überprüfungen konnte jedoch in keinem Fall ein wissenschaftlich verwertbarer Zusammenhang von "Energiefeldern", "Erdstrahlen" und geologischen Strukturen oder angeblich krankheitsdiagnostisch verwertbaren "Energiefeldschwankungen" und den tatsächlichen Erkrankungen nachgewiesen werden. Im weiteren werden die von Rutengängern und Okkultisten entwickelten Erklärungshypothesen dargestellt und ausgewertet. Das Schlußkapitel behandelt die nicht seltene Verbindung von Machenschaften sogenannte "Rutengänger" mit Betrugsdelikten.
Insgesamt ein kompetentes, sachliches Buch, dessen guter Dokumentation sich auch der "Okkultgläubige" kaum wird entziehen können.
 
  Resch, Andreas (Hrsg.)
Aspekte der Paranormologie. Die Welt des Außergewöhnlichen.
Innsbruck: Resch 1992. Leinen. 638 S.
ISBN 3-85382-055-7
Dieser umfangreiche Sammelband bringt die Referate eines größeren Kongresses zur "Welt des Paranormalen". Er enthält Beiträge zur Parapsychologie, Astrologie, paramedizinischen Verfahren u.a., deren vollständige Nennung hier zu weit führen würde. Die meisten Autoren bemühen sich in ihren Arbeiten um einen geschichtlichen Aufriß und eine Systematisierung ihrer Forschungsgebiete. Obowhl in einem Teil der Aufsätze ein affirmatives Verhältnis zur Parapsy-chologie nicht zu übersehen ist, genügt die Mehrzahl durchaus wissenschaftlichen Ansprüchen und kann zur Vertiefung der Diskussion beitragen. Einzelne Referate kommen vom wissenschaftlichem Standard und Umfang her kleinen Monographien nahe. Interessant besonders für Benutzer, welche sich einen repräsentativen Überblick zu den gegenwärtigen Forschungsbemühungen verschaffen möchten.
 
  Resch, Andreas (Hrsg.)
Fortleben nach dem Tode. 4. Auflage

Innsbruck: Resch 1987. Leinen. 787 S.
ISBN 3-85-382-010-7
Dieser umfangreiche Sammelband enthält Referate, die auf einem vom Herausgeber veranstalteten Kongreß zum im Titel genannten Thema gehalten wurden. Der thematische Bogen ist weit gespannt. Er reicht von systematischen Darstellungen des Jenseitsglaubens (historischer) Volksgruppen über Theorien postmortaler Zustände, philosophischen Erörterungen der Thematik, Aufsätzen zur Reinkarnationsidee bis zu explizit parapsychologischen Abhandlungen.
Die Verfasser sind durchgängig anerkannte Autoritäten auf ihren Gebieten und referieren in wissenschaftlichem Stil. Insgesamt ein umfassendes Kompendium zum Thema, das mit der Problematik Befaßte besitzen sollten.
 
  Ring, Kenneth
Den Tod erfahren - das Leben gewinnen.

Bergisch-Gladbach: Lübbe 1988. Kartoniert. 348 S.
ISBN 3-404-60233-1
Der amerikanische Psychologe Ring erforscht seit mehr als 20 Jahren die Erlebnisse von Menschen, die für kurze Zeit klinisch tot waren oder dem Tod auf anderem Wege unmittelbar gegenüberstanden. Das Wissen um den außergewöhnlichen Charakter dieser sogenannte Nah-Toderfahrungen war in früheren Zeiten bekannt, ist aber erst in der Gegenwart wieder in den Blick gekommen. Hauptsächlicher Gegenstand der vorliegenden Untersuchung sind jedoch nicht die Nah-Tod-Erlebnisse selbst, sondern ihre Einwirkung auf Weltanschauung und Lebensstil der "wieder ins Leben zurückgekehrten" Personen.
Ring kann in seinen Studien empirisch nachweisen, daß sich Lebensstil und weltanschauliche Grundmuster des betroffenen Personenkreises in Richtung auf Weltoffenheit, Sanftmut, Achtung vor Leben und Tod sowie gesteigertes religiöses Bewußtsein gewandelt haben. Aufgrund der Tatsache, daß, beispielsweise durch die modernen Reanimationstechniken, diese Erfahrungen von immer mehr Menschen gemacht werden, unternimmt er im Schlußkapitel den Versuch zu zeigen wie eine Vermehrung dieser Erfahrungen zu einem evolutionären Prozeß "spirituellen Erwachens" der gesamten Menschheit beitragen könnte.
Das Buch ist gut verständlich geschrieben, vermittelt interessante Einblicke in das Forschungsgebiet. Es ist innovativ durch die Untersuchung der Folgewirkungen solcher Erlebnisse; auch wenn mancher den spekulativen Schlußfolgerungen kritisch gegenüberstehen mag.
 
  Rogo, Scott D.
Parapsychologie - Hundert Jahre Forschung.

Stuttgart: Klett 1976. Kartoniert. 295 S.
ISBN 3-12-906940-2
Der Autor erweist sich als ausgezeichneter Kenner der Parapsychologie und ihrer Geschichte. Nach einer kurzen Einführung in die Probleme und Grundlagen der Parapsychologie, schildert er in kenntnisreicher und sachlicher Form die Geschichte der parapsychologischen Forschung in den Bereichen der außersinnlichen Wahrnehmung (Telepathie, Hellsehen) und der Psychokinese. Leider beziehen sich seine Ausführungen praktisch nur auf den angelsächsischen Raum und lassen die europäische Forschung unberücksichtigt. Zwei Kapitel gegen Ende des Buches beschäftigen sich speziell mit der Erforschung von veränderten Bewußtseinszuständen und ihrer Beziehung zu parapsychologischen Erscheinungen, sowie mit dem Problem eines "Weiterlebens nach dem Tode".
Insgesamt ein versiert und verständlich geschriebenes Grundlagenwerk zur Geschichte der Parapsychologie.
 
Gertrude Schmeidler
Prof. Gertrude Schmeidler in ihrem Labor (ca. 1990)
Schmeidler, Gertmde R.
Parapsychology and Psychology: Matches and Mismatches.

Jefferson, NC: McFarland. 1988. Leinen. 228 S.
ISBN 0-89950-350-0
Die "Altmeisterin" parapsychologischer Forschung Gertrude Schmeidler gibt in diesem Buch einen weitgreifenden Überblick über praktisch alle psychologisch ausgerichteten Forschungen zur Parapsychologie. Ausgehend von einem grundlegenden Statement der Kritiker, daß "die Parapsychologie keine Theorie besitze" und zudem kein wiederholbares Experiment, verneint die Autorin Ersteres und will die zweite Kritik anhand der Forschungsergebnisse überprüfen.
Ihr theoretisches Postulat ist, "daß Psi eine psychologische Funktion ist" und sich somit auch mit psychologischen Methoden - zunächst näherungsweise - untersuchen lassen muß. Zur Überprüfung ihres Ansatzes hat sie das umfangreiche 2. Kapitel in 7 Unterabschnitte unterteilt, welche die bisherige Erforschung psychologischer Variablen bei parapsychologischen Phänomenen (Persönlichkeitsstruktur, Stimmungen, Kognition, veränderte Bewußtseinszustände usw.) zum Gegenstand haben. Nach einem gutfundierten Überblick über die bisherige Forschung, die daraus entwickelten Modellvorstellungen und die Erörterung ihrer Brauchbarkeit gibt sie in profilierter Weise Anregungen für zukünftige Forschungsprojekte. Ihre Erörterungen sind durchwegs kritisch und zeugen von umfassender Kenntnis der Fachliteratur. Im letzten Kapitel gibt sie zusätzlich eine Darstellung der heute angebotenen theoretischen Vorstellungen zur Erklärung bestimmter paranormaler Phänomene.
Insgesamt die differenzierteste, gründlichste und innovativste Darstellung der psychologischen Forschungen zur Parapsychologie, die sehr zu empfehlen ist.
 
  Schrenck-Notzing, Albert Freiherr von
Grundfragen der Parapsychologie. 3. Auflage.

Stuttgart: Kohlhammer 1985. Kartoniert. 368 S.
ISBN 3-17-008734-7
Die von der Phänomenologin und Parapsychologin Gerda Walther besorgte und kommentierte Ausgabe der "Gesammelten Schriften" von Schrenck-Notzing liegt nunmehr in dritter Auflage vor. Der Arzt Schrenck-Notzing gehört zur ersten Generation der Parapsychologen und begann schon um 1890 mit parapsychologischen Studien. Er stand über seine Publikationstätigkeit mit vielen anderen Forschern in lebendigem Austausch. Das Buch enthält (in Auswahl) seine Abhandlungen über: 1. Parapsychologische Phänomene, 2. "Physikalischen Mediumismus'' (Telekinesen und Materialisationsphänomene), 3. Spukphänomene, 4. Nekrologe über andere Forscher. Diese Abhandlungen bestehen jeweils aus einer Abfolge von Fallbeschreibungen, Erörterungen zu eigenen Experimenten und theoretischen Erklärungsversuchen. Die Herausgeberin hat die einzelnen Abschnitte noch mit Berichten über die Weiterentwicklung der Forschung bis ca. 1960 ergänzt. Abgeschlossen wird der Band mit einem chronologischen Verzeichnis der gesamten Veröffentlichungen Schrenck-Notzings.
Ein bedeutendes und repräsentatives Werk über die Erforschung parapsychologischer Phänomene in den ersten Jahrzehnten unseres Jahrhunderts.
 
  Stevenson, lan
Reinkarnation. Der Mensch im Wandel von Tod und Wiedergeburt. 5. Auflage

Freiburg im Breisgau: Aurum 1986. Gebunden. 414 S.
ISBN3-591-08019-5
Reinkarnation. Kinder erinnern sich an frühere Erdenleben.
Grafing: Aquamarin 1989. Gebunden. 384 S.
ISBN 3-922936-82-2
Der namhafte Parapsychologe Stevenson ist Psychiatrie-Professor an einer amerikanischen Universität und beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit der Erforschung von Ereignissen "die die Reinkarnationstheorie nahelegen" (Stevenson). Unter "Reinkarnationstheorie" ist dabei der Glauben zu verstehen, daß die Seele eines Verstorbenen sich in dem Körper eines Neugeborenen "wiederzuverkörpern" vermag. Dieser Glaube ist sehr alt und in vielen Kulturen verbreitet.
Auf der ganzen Welt sind nun auch Berichte von klein(st)en Kindern (2-6 Jahre) bekannt, die detailliert und ausführlich von einem "früheren Leben" zu berichten scheinen. Einem Teil dieser Fälle ist Stevenson persönlich nachgegangen und hat Recherchen bezüglich des von den Kindern behaupteten faktischen Umfeldes dieser "früheren Leben" angestellt. Er untersuchte insbesondere die von ihnen behaupteten vorherigen Väter und Mütter sowie Verwandte und Geschwister wie auch Details der häuslichen und sozialen Umgebung des - anhand der kindlichen Schilderungen - rekonstruierten "früheren Lebens".
Den eigentlichen "Fallgeschichten" vorausgeschickt ist eine durchaus (selbst)kritische und differenzierte Erörterung der Bedingungen und Täuschungsmöglichkeiten bei derartigen Recherchen. Es folgen dann 12 bzw. 20 ausführlich beschriebene Fallgeschichten, von denen die wesentlichen Details der kindlichen Berichte in Tabellenform mit den im nachhinein von Stevenson recherchierten tatsächlichen Sachverhalten dargestellt sind und so verglichen werden können.
Der Autor selbst spricht - trotz einer nicht schwach zu nennenden Evidenz seiner Beweise - nur von "Fällen, die die Reinkarnationstheorie nahelegen" und bringt im dritten Abschnitt des Buches noch ausführliche Erörterungen anderer Erklärungsmöglichkeiten und Möglichkeiten von Betrug, Täuschung und Zufall Der 1989 neu erschienene Band enthält außerdem noch zwei Kapitel über interkulturelle Variationen der Fälle und "Spekulationen über Prozesse, die möglicherweise mit Reinkarnation in Beziehung stehen".
Beide Bücher bestechen durch eine zurückhaltende, sachliche und gut verständliche Darstellungsweise, die dem Leser auch andere Erklärungsmöglichkeiten offen und kritisch darlegt. Sicherlich die unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten brauchbarsten Werke zu diesem umstrittenen Thema.
 
  Tart, Charles T.
Das Übersinnliche. Forschungen über einen Grenzbereich psychischen Erlebens.

Stuttgart: Klett-Cotta 1986. Kartoniert. 297 S.
ISBN 3-608-95300-0
Der amerikanische Psychologieprofessor Charles Tart ist schon durch mehrere bedeutende Veröffentlichungen im Bereich der Parapsychologie und Bewußtseinsforschung hervorgetreten. In diesem Buch stellt er zusammenfassend seine Forschungen und Ergebnisse im Feld der Parapsychologie dar. In auch Laien verständlicher Sprache referiert er zu Beginn psychologische Probleme parapsychologischer Phänomene wie zum Beispiel die Persönlichkeitsvariablen der erfahrenden Person, situative Voraussetzungen und die Rolle veränderter Bewußtseinszustände für das Auftreten paranormaler Phänomene. Daran anschließend stellt er eigene Forschungen und Experimente zur Telepathie, Präkognition und außerkörperlichen Erfahrungen vor. Der dritte Teil des Buches ist Erörterungen theoretischer Konzepte und Spekulationen zur Erklärung der Phänomene gewidmet.
Der bekannte wissenschaftliche Autor hat ein Buch verfaßt, welches einen guten Einblick in die wissenschaftliche Erforschung und die theoretischen Erklärungsansätze parapsychologischer Phänomene vermittelt.
 
  Ullmann, Montague/Stanley Krippner und Alan Vaughan
Traumtelepathie. Telepathische Experimente im Schlaf.

Freiburg: Aurum 1977. Kartoniert. 288 S.
ISBN 3-591-08045-4
Telepathische Erlebnisse in Träumen sind seit dem Altertum bekannt. Zu Beginn unseres Jahrhunderts wurde von der Psychoanalyse erneut auf sie aufmerksam gemacht (vergleiche auch die Besprechungen zu Eisenbud, Jule). Dieses Buch bringt die Ergebnisse einer ersten großen experimentellen Studie auf diesem Gebiet. Nach einem ausfuhrlichen Überblick über die Geschichte der Erforschung paranormaler Träume berichten die Autoren über eigene Experimente in einem amerikanischen Traumlaboratorium. Hier wurden schlafenden Versuchspersonen ("Empfänger") von einem wachen Beobachter ("Sender") sogenannte "Zielbilder" auf telepathischem Wege zu übermitteln versucht. Die ermittelten Übereinstimmungen lagen weit über der von Zufalls Wahrscheinlichkeiten. Die Darstellungen des Buches sind sachlich korrekt und erörtern in unspekulativer Weise die Möglichkeiten und Grenzen solcher Phänomene und ihrer Erforschung. Den Fallbeschreibungen wurde wohl zu viel Platz eingeräumt, den theoretischen Implikationen zu wenig.
Durch die umfangreiche Schilderung der Forschungsgeschichte und die sachgerechte Darstellung des Themas das wissenschaftliche Standardwerk zum Thema Traumtelepathie.
 
  White, Rhea
Parapsychology. New Sources of Information, 1973-1989.
Metuchen, NJ.: Scarecrow Press 1990. Leinen 699 S.
ISBN 0-8108-2385-3
Dieses Nachschlagewerk enthält eine kommentierte Bibliographie aller englischsprachigen Bücher, die in den Jahren 1973-1989 zum Thema erschienen sind. Sie ist thematisch in 30 Abschnitte gegliedert und erleichtert so den Zugriff auf bestimmte Interessengebiete. Die Besprechungen sind in brauchbarer Form abgefaßt und umreißen in Kurzform den thematischen Gehalt sowie die jeweilige Intention der Autoren.
In einem anderen Teil enthält das Werk eine weitgehend vollständige Liste aller z.Zt. erscheinenden parapsychologischen Zeitschriften (mit Angaben über Umfang, Erscheinungsweise, thematische Ausrichtung usw.) sowie ein aktuelles Verzeichnis aller parapsychologischen Organisationen und einen Bericht über regierungsamtliches Interesse an der Parapsychologie (mit Bibliographie). Ein chronologisches Verzeichnis aller parapsychologischen Doktorarbeiten, sowie ein ausführliches Glossar vervollständigen diese Informationsquelle.
Insgesamt ein gutgemachtes Nachschlagewerk, das einen schnellen Zugriff auf die in diesem Zeitraum erschienene englischsprachige Fachliteratur ermöglicht. Für psychologische Fachbibliotheken ein "Muß".
 
  Wiesendanger, Harald (Hrsg.)
Wiedergeburt. Herausforderung für das westliche Denken.
Frankfurt/M.: Fischer 1991. Kartoniert. 249 S.
ISBN 0-674-26708-7
Eine Sammlung von Aufsätzen, die unter verschiedenen Gesichtspunkten das Thema Wiedergeburt behandeln, bildet die Grundlage dieses Buches. Nach historischen Darstellungen folgen einige Berichte von sogenannte "Reinkarnationstherapeuten", denen es angeblich gelingt, die Probleme ihrer Patienten bis in "frühere Leben" hinein zurückzuverfolgen. Weitere Kapitel behandeln die parapsychologischen Probleme der Wiederverkörperungsidee und ihre Beziehungen zum Christentum.
Das Taschenbuch ist als populärwissenschaftliche Einführung in den Themenbereich gedacht und als solche verwendbar. Die Darstellung wirkt aber oft oberflächlich und, was die "Reinkarnationstherapeuten" angeht unkritisch und ideologisch voreingenommen.
 
  Wilson, Colin
The Psychic Detectives. The Story of Psychometry and Paranormal Crime
Detection.
San Francisco, CA: Mercury House 1989. Leinen. 242 S.
ISBN 0-916515-03-6
In einer Mischung aus unterhaltsamer Beschreibung und wissenschaftlicher Darstellung bringt der begabte Schriftsteller Wilson eine ungewöhnlich ansetzende Geschichte parapsychologischer Forschungen. Von den frühesten Anfängen bis zu (nicht ganz) aktuellen Forschungen bemüht er sich darum, die biographischen Ereignisse im Leben der Forscher wie auch um ihr kommunikatives Netzwerk untereinander in anekdotischer Skizzierung für den Leser aufzubereiten. Den im Titel angedeuteten Themenbereich (der Lösung von Kriminalfallen unter Zuhilfenahme paranormaler Fähigkeiten) streift das Buch leider nur am Rande. Der Schwerpunkt scheint mir eher im Bereich der Erforschung von speziell begabten, "Sensitiven" oder "Medien" zu liegen. Obwohl es sich um kein wissenschaftliches Werk im eigentlichen Sinne handelt, ist es hier besprochen, weil der Autor durch sein psychologisch-historisches Hintergrundwissen manche interessante Information in oft nicht geschilderte Zusammenhänge zu bringen vermag.
Von daher kann das Buch für die an der Geschichte der Forschungen und den sie tragenden Persönlichkeiten (einschließlich deren persönlichen Beweggründen) interessierten Leser durchaus eine Fundgrube sein.
 
  Wolman, Benjamin E. und Montague Ullmann (Eds.)
Handbook of Parapsychology. 2nd ed.

Jefferson, NC: McFarland 1986. Leinen. 967 S.
ISBN 0-89950-186-9
Dieser Band faßt in einzelnen "Handbuchartikeln" den gegenwärtigen Stand parapsychologischer Forschung in kompetenter Weise zusammen. Die einzelnen Artikel bzw. Referate sind von den jeweils maßgebenden Autoritäten des betreffenden Fachgebietes verfaßt und werden allesamt wissenschaftlichen Ansprüchen gerecht. Thematisch seinen genannt: Geschichte der Parapsychologie, Forschungsmethoden, Parapsychologie und physikalische Systeme, veränderte Bewußtseinszustände, Überleben des körperlichen Todes, parapsychologische Modelle und Theorien usw. Die Literaturangaben am Ende eines jeden Artikels umfassen meist die gesamte wichtige Literatur zum jeweiligen Thema. Den Abschluß bilden eine ausführliche kommentierte Bibliographie empfehlenswerter Literatur und ein Glossar der wichtigsten Begriffe und Bezeichnungen.
Dieses Buch bietet die beste und fundierteste Übersicht bezüglich der aktuellen parapsychologischen Forschung und Theoriebildung.
 
  Zurfluh, Werner
Quellen der Nacht. 2. Auflage

Interlaken: Ansata 1983. Leinen. 427 S.
ISBN 3-7157-0057-2
In diesem Buch beschreibt der Psychologe Zurfluh seine jahrelangen Erfahrungen mit "luziden Träumen". "Der luzide Traum ist ... ein Traum, der während des Traumes ganz deutlich als Traum erkannt wird. Im Traum selbst ist der Träumer sich eindeutig darüber klar, daß er jetzt träumt" (S. 255). In ausführlichen Beschreibungen (geleitet durch seine protokollarischen Aufzeichnungen) stellt er seinen ereignisreichen Weg in diese unbekannte Region menschlichen Erlebens dar. Nach anfangs mehr spontan auftretenden Bewußtwerdungen im Traum, erkennt er zunehmend die Bedeutung geistiger Einstellungen für das Auftreten des luziden Traumzustandes. In diesem Zustand gelang es dem Autor nach und nach das gesamte Traumgeschehen selbst zu steuern und es in bestimmmte Richtungen zu lenken. Neben dieser autobiographischen Geschichte sind auch wissenschaftliche Ergebnisse aus der Fachliteratur eingearbeitet und erläutert.
Ein spannend zu lesender, ausführlicher Erlebnisbericht mit starker Betonung der subjektiven Seite solcher Erlebnisformen.
 

© Torsten Passie 2005
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